Irrblöcke, ein anderes Wort für Findlinge, sind bekanntlich
Gesteinsbrocken, die Gletscher während der Eiszeit südwärts getragen
haben, wo sie Teil einer anderen Landschaft wurden und dennoch
Fremdkörper bleiben. Sie sind von verschiedenen – realen und imaginären
– Räumen und Zeiten geprägt, die sich auf ihnen überlagern und ablesen
lassen, was der Roman zum Gestaltungsprinzip erhebt ist.
Auf dem Gelände
eines auf Kopfkulte spezialisierten Museums, das im ehemaligen Gebäude
des Ostberliner Frauengefängnisses untergebracht ist, liegt, von einem
Hilfsgärtner bearbeitet, der titelgebende kopfähnliche, von Flechten
überwachsene Findling. An ihm werden historische, politische (deutsche
Kolonialgeschichte, Auswirkungen des Dritten Reiches) und fiktive
(Kafkas Jäger Gracchus) Schichten überblendet, die durch die –
biographisch und topographisch verbundenen – Protagonisten in Bewegung
gesetzt werden, sodass befremdliches Vergangenes, Untotes – verwandelt –
wiederkehrt. Im Zentrum steht eine Gedenkbüste Rosa Luxemburgs, die bis
heute als verschwunden galt.
Die Schweizer Künstlerin Valérie Favre lebt und arbeitet in Berlin. In ihrem jüngsten Bildzyklus „Am Tisch“ geht es in mehrfacher Hinsicht um Erinnerung. Er ist zugleich eine Hommage an den französischen Maler Pierre Bonnard. Axel Ruoff unterzieht den Zyklus einer eingehenden Analyse.
Der in Niederösterreich ansässige Verlag Bibliothek der Provinz feiert sein 30-jähriges Bestehen. Anlässlich dieses Jubiläums widmet Axel Ruoff dem Verleger Richard Pils und seinem Verlag eine ausführliche Hommage.
Anlässlich ihres 85. Geburtstags zeigt das Sprengel Museum Hannover eine Werkschau der österreichischen Malerin Florentina Pakosta. 2018 ist ihr Buch „Vorsicht Mensch“, eine Sammlung von Kurzprosa, Autobiographischem, Aphorismen und Tagebuchaufzeichnungen aus sechs Jahrzehnten erschienen.
Axel Ruoff stellt die Künstlerin vor.